Haupt- und Nebenregenbogen; der Bereich innerhalb des Haupregenbogens
ist heller als das Gebiet zwischen Haupt- und Nebenregenbogen.
Interferenzbögen an der Innenseite des Hauptregenbogens.
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Das richtige "Regenbogenwetter" stellt sich ein, wenn eine Kaltfront
aufzieht. Dann kommt es immer wieder zu kurzen Schauern mit anschließender
Aufheiterung (Aprilwetter). Auch bei Gewitterschauern im Sommer klart der
Himmel sehr schnell wieder auf, so daß mit einem Regenbogen zu rechnen ist.
Besonders gute Voraussetzungen sind am späten Nachmittag gegeben.
Dann steht die Sonne so tief, daß sie nicht von den letzten Regenwolken
über dem Beobachter verdeckt wird. Zudem regnet es abends häufiger als in
den Morgenstunden. Daher werden auch die weitaus meisten Regenbögen in den
Stunden vor Sonnenuntergang beobachtet.
Sind die Voraussetzungen für das Entstehen eines Regenbogens erst einmal
erfüllt, muß man noch wissen, wo der Regenbogen zu sehen ist. Dabei gilt,
daß der Scheitelpunkt des Regenbogens immer genau gegenüber der Sonne zu
sehen ist. Wenn man glaubt, daß ein Regenbogen am Himmel stehen könnte,
schaut man einfach in Richtung seines Schattens. In dieser Richtung ist
dann der Scheitel des Regenbogens zu finden. Je tiefer die Sonne steht,
um so höher ist der Scheitelpunkt. Rechts und links davon sind die Füße
des Regenbogens zu sehen. Die Spannbreite des Regenbogens ist wiederum nur
vom Sonnenstand abhängig. Je tiefer die Sonne, um so breiter der Regenbogen.
Kurz vor Sonnenuntergang mißt der Durchmesser des Regenbogens 84°.
Zusätzlich zum Hauptregenbogen mit 42° Radius ist manchmal noch
ein Nebenregenbogen mit einem Radius von 53° um den Sonnengegenpunkt zu
sehen. Dieser hat die umgekehrte Farbreihenfolge wie der Hauptregenbogen.
Manchmal erkennt man auch, daß der Bereich innerhalb des Hauptregenbogens heller
ist als der Bereich zwischen Haupt- und Nebenregenbogen. Den dunklen Bereich nennt man
auch "Alexanders dunkles Band" zu Ehren von Alexander von Aphrodisias (ca. 200 n.Chr.), einem
Philosophen und Kommentator des Aristoteles.
Ein Regenbogen kann auch durch den Mond
erzeugt werden. Dabei ist die Helligkeit allerdings sehr gering.
Der Regenbogen entsteht durch Brechung des Sonnenlichts in den Regentropfen.
Das Sonnenlicht tritt in den Tropfen ein und wird dabei gebrochen. An der
Innenwand des Tropfens wird ein Teil des Lichts reflektiert und tritt dann
unter nochmaliger Brechung aus dem Tropfen aus. Die Einfallswinkel der
Lichtstrahlen liegen wegen der kugelförmigen Tropfen zwischen 0 und 180°.
Die Lichtverstärkung beruht darauf, daß mehr Strahlen in einem
Winkelbereich von 137.5°-138.5° (180°-42°) abgelenkt werden, als in andere
Richtungen. Beim Nebenregenbogen wird das Licht noch ein weiteres mal an
der Innenseite des Tropfens reflektiert, bevor es den Tropfen verläßt.
Da ein großer Teil des Lichts hier aus dem Tropfen austritt, ist der
Nebenregenbogen wesentlich lichtschwächer. Die Farbverteilung des
Regenbogens beruht darauf, daß der Brechungsindex des Wassers von der
Wellenlänge des Lichts abhängig ist. Das weiße Sonnenlicht besteht ja
aus Licht unterschiedlicher Wellenlängen. Durch die Lichtbrechung in den
Regentropfen wird das weiße Licht dann in seine einzelnen Farbkomponenten
zerlegt. An der Innenseite des Hauptregenbogens schließen sich manchmal
noch weitere Bögen an. Diese Interferenzbögen haben eine bläulich bis
violette Farbe und entstehen durch die Überlagerung von Wellen.
Wer aufmerksam auf Regenbögen achtet, wird feststellen, daß sie viel
häufiger sind als allgemein angenommen wird. Oft sind sie allerdings nur
schwach und nicht vollständig zu sehen.
Übrigens: Von einem Flugzeug aus hat man eine reelle Chance, einen kompletten Regenbogenkreis zu beobachten.
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